Diesen Satz mussten die Leute von uns heute öfter hören, denn wir haben versucht unsere kommunikativen Fähigkeiten zu erweitern. Da wir so lange ein Motivationsproblem hatten bis uns die Zeit sehr knapp wurde, mussten wir alles möglichst an diesem einen Vormittag erledigen.
Nun sind wir dank der Übungen sehr kommunikativ geschult und möchten euch natürlich gleich erzählen, wie die Aufgaben uns verändert haben.
1.) Auf der Brandenburger Straße Passanten nach Uhrzeit bzw. dem Weg fragen.
Aufgrund des guten Wetters war die Brandenburger Straße gut gefüllt. Dies erleichterte es uns sehr potenzielle Opfer für unsere Übungen zu finden. Bereits der erste freundliche ältere Mann wurde anvisiert und nach der Uhrzeit gefragt. Er wunderte sich zunächst sehr, dass die jungen Frauen heut zutage anscheinend keine Uhren mehr tragen würden, war jedoch gern bereit weiter zu Helfen.
Alle Passanten die wir angesprochen haben waren sehr hilfsbereit und freundlich, weswegen diese Erfahrung auch für uns sehr positiv war. Normalerweise ist es ja nicht mehr so üblich fremde Leute wegen solchen Dingen anzusprechen, aber uns wurde heute klar: da ist doch gar nichts dabei und ein freundliches Lächeln gibt es meist noch obendrein!
2.) Den Dozenten nach dem Seminar bezüglich eines Verständnisproblems ansprechen.
Unser Dozent der Wahl: Unser HNO- Professor. Da wir eigentlich sowieso seit zwei Wochen auf einen Stick mit den Vorlesungsfolien von ihm warten, hätten wir ihn so oder so ansprechen müssen. Somit hatten wir den perfekten Grund unsere Aufgabe für den Block zu erfüllen. Seine umgängliche und humorvolle Art erleichterte uns die Umsetzung der Aufgabe. Jedoch wurden wir einmal mehr vertröstet, denn trotz sehr freundlicher Frage hatte er den gewünschten Stick immer noch nicht bei. Der Vorteil: in den kommenden Wochen können wir diese Übung für stottern stets aufs neue wiederholen.
3.) Touristen mit einem Stadtplan Hilfe bei der Orientierung anbieten.
Diese Aufgabe war etwas schwieriger: erstens, weil weniger Leute mit einem Stadtplan unterwegs waren; zweitens, weil man eine ausführlichere Unterhaltung führen musste und drittens man selbst eine gewisse Ortkenntnis benötigt.
Man freute sich geradezu jemanden passendes mit Stadtplan zu sehen und ist beinahe auf die Leute zugerannt. Überraschenderweise schienen die meisten durchaus recht froh und erleichtert über die angebotene Hilfe. Uns viel es im Laufe des Vormittag auch immer leichter auf die Passanten zuzugehen und sie anzusprechen.
4.) In einem Klamottengeschäft ein T-Shirt reklamieren
Zur Vorbereitung dafür musste natürlich erst einmal ein T-Shirt her. Das war grundsätzlich erstmal einfach. Dann wurde es interessant: die Reklamation! Erst einmal eine unangenehme Vorstellung, im Endeffekt machte es uns der nette Verkäufer doch leichter als erwartet. Wir brauchten nicht einmal eine Erklärung für den Rückgabe- Wunsch zu liefern und der Umtausch selbst lief reibungslos ab. Da wir das Oberteil in bar gezahlt hatten, bekamen wir auch Bargeld zurück. Sehr zu unserer Freude, denn mit einem Gutschein hätten wir weniger anfangen können.
Wir haben diese Übung zwar nur einmal durchgeführt, jedoch können wir in Zukunft mit einem angenehmeren Gefühl eine solche Situation bewältigen.
5.) Einen kalten Kaffee im Café zurück gehen lassen.
Für uns die unangenehmste Aufgabe und somit auch die letzte für den heutigen Tag. Wir haben uns dafür extra aufgrund ethischer Bedenken eine größere Café- Kette ausgesucht, damit sich der wegen uns entstandene Schaden nicht dramatisch auswirkt. Der Milchkaffee war schnell geordert und auch fast genauso schnell an den Platz gebracht. Jetzt hatten wir das Dilemma: wie erkläre ich der freundlichen Kellnerin, dass mir persönlich der Kaffee zu kalt ist. Es kostete uns von allen Aufgaben die meiste Überwindung diese auch erfolgreich umzusetzen. Nachdem eine sehr freundliche Formulierung unseres Anliegens gefunden war, sprachen wir die Kellnerin an. Sie reagierte höflich, aber bestimmt und erklärte uns, dass aufgrund des Kaffevollautomaten die Temperatur nicht variiert werden kann, und fragte uns ob wir dennoch einen neuen Milchkaffee wollten. Damit war die Aufgabe für uns erledigt und wir haben uns mit dem ersten Kaffee zufrieden gegeben.
Fazit:
Unser Resümee bezüglich der Erledigung des ersten Aufgabenblocks ist durchweg positiv. Es tat gut sich einmal selbst zu überwinden und es war überraschend und schön, wie freundlich die Menschen doch sein können. Wir fühlen uns gewappnet für den nächsten Schritt!
Dass eure letzte Aufgabe mit dem Milchkaffee eine Überwindung war, kann ich mir gut vorstellen!
Darauf wäre ich auch gar nicht gleich gekommen, sodass diese Aufgabe unter allen eine interessante Abwechslung darstellt 🙂 …Hut ab, dass ihr irgendwie eine Formulierung gefunden habt, die doch freundlich geklungen haben muss, wenn die Kellnerin so reagiert hat 🙂
Ich bin gespannt, wie mutig Sie in der nächsten Phase sind…
Bei der Aufgabe 3 soll ich immer an meine Reisen denken, wo ich schon mehrmals irgendwo mit einem Stadtplan stand und nix verstand. Wie war ich glücklich und dankbar, wenn jemand zu mir kam und mir den Weg zeigte. Es gab auch Menschen, die mich bis zum Ziel ein bisschen begleiten wollten.