Katzenohren und politische Parteien: Unsere Vorüberlegungen zur In-Vivo-Arbeit

Oh Schreck, plötzlich sollen wir das fleißig geübte Pseudostottern auf die Straße hinaus tragen. Das heißt also: Stottern in der Öffentlichkeit, mit Fremden und ohne die eigenen schützenden vier Wände. Was soll das nur werden?

In der Planungsphase stellten wir uns allerhand Fragen, hier eine Auswahl: Wird der gemeine Brandenburger bei unseren Ideen mitspielen? Haben wir danach in einer oder mehreren Einrichtungen Hausverbot? Wird es Verletzte geben? Kann ich das entstandene Material danach überzeugend als Qualifikation an meine Bewerbung anhängen? Und woher bitte bekommt man Katzenohren?

Und das ist der finale Plan der Pläne für die nächsten Wochen (die Aufgaben sind mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad gelistet):

1) Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen

  • 10 fremde Personen anlächeln
  • uns von der Büroklammer zum Motorrad hochtauschen (oder so ähnlich)
  • Schild mit der Aufschrift „Erzählen Sie mir, was Sie glücklich macht.“ hochhalten
  • ultimative Pflanzenpflegetipps bei der wissenden und unwissenden Bevölkerung einholen
  • in ein Gespräch fremder Leute einmischen

2) Allgemeines Selbstsicherheitstraining

  • in der Fußgängerzone Himmel und Hölle spielen
  • ein gediegenes Frühstück in der S-Bahn – mit Tisch!
  • mit auffälligem Make Up / Verkleidung durch die Menge flanieren
  • die Rolltreppengemeinde zusammenbrüllen
  • Ein musikalisches/tänzerisches Meisterwerk mit der Öffentlichkeit teilen

3) Desensibilisieren gegen Stottern

  • miteinander in der Öffentlichkeit stottern
  • jemanden im Park Sanssouci nach dem Weg zu einem der Prunkgebäude fragen
  • im Souvenirladen nach Postkartenberatung fragen
  • eine Umfrage im Theater durchführen
  • telefonische Auskunft bei einer politischen Partei unseres Unvertrauens

 

Wir können es jedenfalls kaum erwarten, uns diesen Aufgaben zu stellen. Toi, toi, toi auch euch anderen allen!

SK und RH

3 thoughts on “Katzenohren und politische Parteien: Unsere Vorüberlegungen zur In-Vivo-Arbeit”

  1. Ihr 2 mutigen Damen! Also noch einmal ein Lob an euch für eure witzigen und ausgefallenen Ideen, und dass ihr es letztlich alles durchgezogen habt. Wunderbar.
    Neulich: Telefongespräch mit meiner 9-jährigen Kusine. „Mut, was ist das eigentlich?“ – Ich werde sie an euch weiterleiten.

  2. Ihr habt mich – ich bin an! Ich will hören und sehen, wie ihr euch irgendwo hochtauscht und euch einmischt ohne aufgemischt zu werden (huch, ich bitte um Entschuldigung, den Schüttelreim musste ich … ). Und dann der Wahnsinn der im Selbstsicherheitstraining steckt – das muss einfach wunderbar übel werden. Dear Lord, wär ich genervt, wenn mich Leute auf der Rolltreppe zusammenbrüllen würden…
    Und das Frühstück in der S-Bahn wird zur eigentlichen Herausforderung, wenn ihr euch an der Rush-Hour orientiert.
    Da kann ich mir auch wirklich nur wünschen – bringt den Foto oder Videobeweis – er wird uns Freude bereiten.

  3. Also bei Ihren Aufgaben sind Fotos / Videos sehr erwünscht 🙂 Super, dass Sie sich ans Tauschspiel wagen.
    Auf die Beantwortung Ihrer eingangs formulierten Fragen am Ende des Projekts sind wir sehr gespannt!

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