…my only friend – THE END.

Was lief gut und was war schwierig?

Rückblickend können wir euch sagen: Es war ALLES „halb so schlimm“! Das In-Kontakt-Treten mit fremden Personen, die Überwindung aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, das Pseudostottern, die Reaktionen der Menschen (und Hunde J) … Die anfänglichen Sorgen und Gedanken, sie bestätigten sich letztendlich nicht! Stattdessen lernten wir nette Hundebesitzer und Eisverkäufer kennen, freuten uns über gute Taten und lächelnde Gesichter und trafen auf verständnisvolle und ganz einfach normale Gegenreaktionen, egal ob stotternd oder nicht!

Und das ist doch letztlich genau das, was wir unseren späteren stotternden „Schützlingen“ verdeutlichen wollen. Das meiste spielt sich nur in unseren Köpfen ab. Wir machen uns oft viel zu viele Gedanken! Mit diesem wertvollen Erfahrungsgewinn können wir mit Überzeugung sagen, dass das Invivo-Training ein Erfolg war!

Das Schwierigste war letztlich immer der erste Schritt. War der Kampf gegen die eigene Unentschlossenheit, ob es diese oder dann doch lieber erst die übernächste –etwas freundlicher aussehende – Person werden soll, gewonnen, fiel das eigentliche Ansprechen ziemlich leicht. Meistens tendierten wir außerdem dazu, eher Einzelpersonen als Kleingruppen anzusprechen.  Beim Pseudostottern bestand die Schwierigkeit darin, sich auf die „authentische Umsetzung“ der Stottersymptome zu konzentrieren, ohne dabei seinen eigentlichen Grund des In-Kontakt-Tretens aus den Augen zu verlieren und umgekehrt.

Die größte Herausforderung bestand jedoch leider im Zeitmanagement. Was kann denn so schwer daran sein, dass sich drei Studentinnen aus Berlin 1-2 Male pro Monat für ein paar Stunden treffen? Die Antworten: Kurse, Therapien, jede Menge weitere Hausaufgaben, Arbeit, Familie und ganz besonders: Klausuren! Sehr schade, dass wir uns deshalb beim so wichtigen Pseudostottern nicht für alle Übungen treffen konnten. Außerdem schafften wir es in unserem knapp bemessenen Zeitrahmen nur selten, die Aufgaben mehr als 3-5 Mal auszuführen.

 

Was würden wir beim nächsten Mal anders machen?

Da wir letztendlich festgestellt haben, dass uns die Durchführung unserer Aufgaben im Bereich A: Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen und B: Mut- und Auffälligkeitsübungen vorwiegend leichtfiel, bestünde das Ziel eines etwaigen erneuten Invivo-Trainings darin, uns noch schwierigere und herausforderndere Aufgaben vorzunehmen.

Also noch mehr auffallen und einen weiteren, größeren Schritt aus der Komfortzone wagen! Wie bereits oben als schwierig eingeschätzt, könnten weitere Aufgaben das Ansprechen von Gruppen oder das vorher festgelegte Ansprechen einer ganz bestimmten Person (egal ob freundlich lächeln oder nicht!) beinhalten.

 

Fanden Sie die Durchführung des Projekts insgesamt sinnvoll? Bitte begründen Sie kurz Ihre Ansichten.

Summa summarum können wir sagen, dass wir die Durchführung des Projekts als sinnvoll erachtet haben. Denn dadurch haben wir vor unserer späteren praktischen Tätigkeit schon einmal einen Einblick in die Vorbereitung und Organisation eines individuell geplanten In-Vivo-Trainings bekommen. Wahrscheinlich hätte sich keine weitere Gelegenheit vorab (außer vielleicht im Rahmen des externen Praktikums) ergeben, in der man solch ein Projekt umfangreich und detailliert planen kann. Nun haben wir schon mal einige Erfahrungen, vor allem auch persönliche, gewinnen können. Vor allem war das Projekt auch in Hinblick auf folgenden Punkt sinnvoll: Wir hatten damit quasi auch die Möglichkeit mal in die Rolle des Patienten zu schlüpfen und mal die Perspektive der Therapeutin zu verlassen.

 

Fanden Sie die Einführung und die gemeinsame Vorbereitung im Kurs sinnvoll, um gut in das Selbstexperiment einzusteigen? Was hat Ihnen gefehlt bzw. was hätten Sie sich noch gewünscht?

Eine Einführung sowie eine gemeinsame Vorbereitung im Kurs war durchaus sinnvoll, da es wahrscheinlich für uns alle das erste Mal war, dass man ein In-Vivo-Training strukturiert vorbereitet, geplant und durchgeführt hat. Zudem ist es mitunter hilfreicher Dinge in der Vorbereitung gemeinsam zu besprechen und dort bereits noch offene Fragen klären zu können. Das Schritt für Schritt Vorgehen gibt einem die Möglichkeit sich mit dem Aufbau eines In-Vivo-Trainings etwas ausführlicher zu beschäftigen.

 

Wie fanden Sie die Umsetzung des Selbstexperiments im Rahmen der Blogarbeit? Fanden Sie den Blog hilfreich, um Ihre Vorbereitung und Durchführung zu strukturieren? Waren die Beiträge Ihrer Mitstudenten hilfreich?

Den ersten Teil der Frage kann man allgemein oder spezifisch auf unsere eigene Blogarbeit betrachten.

Allgemein: Uns wurde ja in der Hinsicht viel Freiraum gelassen, wie wir die Anforderungen in der Gruppe umsetzen wollen. Top Ding! Denn all unsere wunderbaren kreativen Therapeutenköpfe haben so viele verschiedene Ideen gehabt, die wir auf vielfältigen Weisen verwirklichen konnten.

Auf uns bezogen: Trotz super vielen Terminen, dennoch gut koordiniert, könnte man sagen! Wir Berliner haben es manchmal nicht leicht gehabt, uns zwischen den Uni-Kramereien zu treffen. Was aber immer gepasst hat war die räumliche Absprache. So gesehen stehen uns ja unsagbare Hotspots der Hauptstadt zur Verfügung, die quasi danach schreien für die In-Vivo-Arbeit genutzt werden zu wollen. Unser super funktionierender Team-Hirnschmalz stellte sich als äußerst serös heraus – flüssig und frisch.

Um die Frage weiter zu beantworten: Die Aufgaben waren stets gut im Blogeintrag formuliert. Auch die Vorarbeit, in der wir alle Aufgaben bereits planen mussten, sagte uns schon das Ausmaß des ganzen Projekts voraus. Zusammengefasst kann man also sagen…JA – der Blog hat uns in der Vorbereitung und Durchführung geholfen. Andere Beiträge konnten natürlich einen großen Teil an Inspiration für später geben.

 

SUPER-FAZIT: Wir sind stolze In-Vivoler geworden und haben die Message „In-Vivo matters“ voll verstanden. Es wird uns ein Leichtes sein unsere zukünftigen Stotterer unter die Arme zu greifen und ihnen zu zeigen, dass es sich zu schämen nicht lohnt. Die stotternde Welt ist schön! Also Danke für diese Idee – Danke für diese Erfahrung – Danke für die tollen und witzigen Beiträge. STÖßCHEN!!

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